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Mythos Nil

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Mythos Nil - Der Reiseroute

Der Nil ist die Lebensader vieler Länder im östlichen Afrika. Gut 300 Millionen Menschen leben in seinem Einflussgebiet. Das Wasser des Nils war die Grundlage für die ägyptische Hochkultur. Der Sudan wäre ohne den Nil weitgehend Wüste. Äthiopien könnte seine hochfliegenden Entwicklungspläne nicht umsetzen. Kenia, Uganda und die anderen Anrainer-Staaten des Victoria-Sees, durch den der Nil fließt, wären ärmer  an Fischen - und an Touristen. Um den Nil ranken sich Mythen und Legenden, um sein Wasser wird gekämpft. Der Nil spielt eine immer größere wirtschaftliche Rolle - vor allem in Zeiten des Klimawandels.
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Burundi/ Uganda








Juma Kalikwani
„Während meiner Kindheit hatten wir keine Brunnen zu Hause, kein fließendes Wasser. Wir sind immer zum Fluss gegangen, um Wasser zu holen. Gleichzeitig war da eine Atmosphäre am Fluss, die irgendwie spirituell, göttlich war. Der Fluss ist wie Gott. Man geht hin, man betet dort und bittet um gewisse Dinge.“  
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In Burundi - sagen die Einen und untermauern ihre Aussage mit einer Nil-Pyramide. In der Tat haben Wissenschaftler Bestandteile des Wassers aus Burundi flussabwärts im Nil nachgewiesen.
In Uganda - sagen die Anderen und markieren die Stelle, an der der längste Fluss der Welt seine lange Reise bis zum Mittelmeer beginnt.
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Noch tost das Wasser in Itanda am Weißen Nil. Ein geplanter Damm flussaufwärts droht den Fluss zu zähmen. 
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Seit 1951 wird in der Nähe der ugandischen Stadt Jinja am Victoria-See Bier mit dem Getreide Sorghum hergestellt. Das Wasser kommt aus dem Weißen Nil.


Paul Kasanka
Der Braumeister schwärmt von seinem Bier, das in Uganda zahlreiche Auszeichnungen eingeheimst hat: „Nile Special ist ein richtig gutes Bier.“
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Im Norden Ugandas werden Flüchtlinge mit Nilwasser versorgt. Insgesamt rund eine Million Menschen leben in dieser Region, geflohen vor Hunger und Bürgerkrieg im Südsudan. Eine Aufbereitungsanlage am Nilufer ist für die meisten von ihnen die einzige Wasserquelle. Aber im Rhino Camp sind die Straßen schlecht – der Wasserlaster kommt oft nicht durch. Es sind schon Kämpfe ausgebrochen ums Wasser. Und manchmal warten die Durstigen vergeblich.
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Station 2: Äthiopien

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Amaya
„Im Fluss wasche ich meine Kleider und meine Kinder. Der Nil ist Leben für mich. Wir sind hier aufgewachsen. Für uns bedeutet der Nil Leben."
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Ein äthiopischer Priester segnet mit Kreuz und Wasser aus dem Nil seine Gemeinde. Dann nimmt er sich einer jungen Frau an, von der die Leute glauben, sie sei von einem bösen Geist besessen. 
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Im Westen Äthiopiens nahe der Grenze zum Sudan entsteht einer der größten Staudämme der Welt. Der gigantische Bau ist Äthiopiens Prestigeprojekt und soll den Blauen Nil zu einem über 250 Kilometer langen See aufstauen. Äthiopien will seine Wirtschaft mit dem Export von Strom ankurbeln und hat alle Kritik ignoriert. Die Bauern der Gegend wurden umgesiedelt, Sudan und Ägypten fürchten um ihren Anteil am Nil-Wasser.
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„Von diesem Projekt werden andere (Länder) ebenso profitieren wie Äthiopien. Das ist ein historischer Fluss. Wir sind eng mit den Staaten flussabwärts verbunden. Sie sind unsere Brüder und Schwestern."
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Station 3: Sudan










In Sudans Hauptstadt Khartum treffen sich der Weiße und der Blaue Nil. Sie formen dort einen großen Strom. Ohne den Nil wäre der regenarme nördliche Sudan weitgehend Wüste.
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Südlich der Millionenstadt Khartum ist der Nil noch reich an Fischen.
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Zwischen 400 v. Chr. und 350 n.Chr. war Meroe die Hauptstadt des historischen Reiches von Kusch. Die sehr spitz zulaufenden Pyramiden sind bis zu 30 Meter hoch - also deutlich kleiner als die ägyptischen Pyramiden - und dienten Herrschern und hohen Beamten als Grabstätte. 
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Der Islam ist in weiten Teilen Sudans durch Derwische - auch Sufis genannt - verbreitet worden. Die vielen islamischen Bruderschaften haben in der Vergangenheit immer wieder entscheidend die Politik des Landes bestimmt. Herausragendes Beispiel war der Derwisch-Führer Mohammad Ahmad al-Mahdi. Er forderte Ende des 19. Jahrhunderts die Kolonialmacht Großbritannien heraus, als er das Kalifat von Omdurman ausrief. Unter Winston Churchill wurde das Mahdi-Reich zerschlagen. 
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Der Sudan bildet eine Grenze zwischen dem arabisch geprägten NordafrIka und Schwarzafrika. Das Land hat knapp 40 Millionen Einwohner, die zu Dutzenden verschiedener Ethnien gehören. Amtssprache ist Arabisch, aber landesweit werden unzählige Sprachen und Dialekte gesprochen.
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Station 5: Nubien und Assuan








Errichtet 1260-1250 v.Chr. unter Pharao Ramses II. Der in den Fels gehauene Tempel stand ursprünglich am Westufer des Nils. Nach dem Bau des Hochdamms von Assuan wäre er in den steigenden Fluten des Nasser-Sees versunken. Deshalb wurde der Tempel zwischen 1963 und 1968 in Einzelteile zerschnitten und an einer höher gelegenen Stelle wieder aufgebaut.


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Mohammed Sobhy:
„Nubier haben immer am Nil gelebt.“ Neugeborene werden mit Nilwasser gewaschen, um den Segen der Engel zu erbitten, die nach nubischer Tradition in diesem Fluss leben. Doch seit in Assuan ein riesiger Damm das heilige Wasser staut, sind die uralten Dörfer der Nubier überflutet. Ihre Bewohner wurden umgesiedelt, viele wohnen nun weit weg vom Nil, bei den „Teufeln der Wüste“.
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Crown Jubilee heißt der Luxusliner mit 100 deutschen Urlaubern an Bord. Er liegt in Aswan vor Anker. Die Touristen sind begeistert – von der Landschaft und vor allem vom Nil und seinen Legenden. Der Touristenführer ist froh, dass wieder Gäste kommen. Blieben sie weg, so meint er,  dann hätten die Terroristen schließlich erreicht, was sie erreichen wollen: Wirtschaftliche Instabilität und Ägyptens Abkehr vom Westen.
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„Die Verschlechterung der Wasserqualität ist ein großes Thema in Ägypten“, sagt Hammou Laamran, Experte der deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit GIZ. Gesetze existierten zwar, würden aber oft nicht umgesetzt, viele Fabriken leiteten nach wie vor ihre Abwässer ungefiltert in den Fluss. „In manchen Gebieten sind die Kosten für die Aufbereitung von Nilwasser vergleichbar mit denen einer Meerwasserentsalzung!“
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Station 6: Oberägypten

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In die Felsenwüste hineingehauene Königs- und Königinnengrüfte, Gräber von Bürgern, Beamten und Handwerkern. Die Fundamente des Dorfes El Gurna bilden pharaonische Grabmauern. Das Dorf ist berühmt-berüchtigt als Heimstatt von Grabräubern.
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In Ägypten gibt es zahlreiche mystische Bruderschaften. Die Sufis oder Derwische genannten Mystiker treffen sich in der Regel am Donnerstagabend zum Dhikr genannten Gottesgedenken. Groß gefeiert wird einmal im Jahr der Geburtstag des Propheten Mohammed. 
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10-15 Prozent der knapp 100 Millionen Ägypter sind koptische Christen. 
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Station 7: Kairo





Ahmed Abdel-Hadi
„Ohne den Nil wäre Ägypten eine Wüste. Für mich persönlich wäre das Leben ohne den Nil auch nur eine Wüste.“
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„Hier ist alles schön – das Wasser, der Blick, die Luft“, sagt ein altes Ehepaar am Nilufer in Kairo. Dass hinter ihnen der Verkehr vorbeidonnert, dass die Abgase natürlich auch bis zu ihnen wehen, haben sie einfach ausgeblendet. Angler, Kinder, Liebespaare – alle lieben den Nil. Die Bewohner von Kairo schwören dem Fluss ihre Liebe oder klagen ihm ihr Leid – ein Ruhepol mitten im Wahnsinn der Megastadt.
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Station 8: Nildelta und -mündung






Agrarexperte Ahmad Abdel-Hadi
„Wenn du nicht mehr bewässerst, dann steigt das salzige Grundwasser auf. Das wird sich lange auswirken. Wenn du weiter bewässerst, hast du kein Problem. Wenn du aber kein Wasser mehr hast, dann wirst du ein lange anhaltendes Problem haben.“
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Seit der Errichtung des Hochdamms von Assuan in den 60er Jahren tritt der Nil in Ägypten nicht mehr übers Ufer. Infolgedessen gib es auch keine Ablagerung von Sedimenten mehr. Die natürliche Düngung bleibt damit aus.

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Mohammed Hossein war Chirurg, jetzt ist er Landwirt aus Überzeugung
„Wenn es weniger Wasser gibt, dann wird Ägypten zur Wüste. Die ganze Zivilisation, das Alte Ägypten, das Niltal - wenn das Wasser ausbleibt, dann ist das eine Katastrophe.“
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